Es tut sich was…

…in Sachen Grenzöffnungen.

Am 1. Juni hatte Antigua die Grenzen teilweise wieder geöffnet und so kamen nun in den letzten Wochen mehrere Flüge aus USA hier an. Unter den Einreisenden waren hauptsächlich Antiguaner, die irgendwo im Ausland gestrandet waren und nun endlich nach Antigua zurückkehren konnten, aber auch einige Touristen. Segler durften ebenfalls mit Voranmeldung wieder einreisen, aber je nachdem woher sie kamen, mussten sie teilweise für 14 Tage auf ihrem Boot in Quarantäne bleiben. Feste Regeln hierfür haben wir nirgends gefunden und von den Berichten, die wir so hören und lesen, klingt es für uns etwas, als ob das von der Laune des Immigrations-Beamten oder von der Nase des Einreisenden abhängt. Aber glücklicherweise ist das für uns ja momentan nicht so sehr von Belang.

Viel wichtiger ist, was die anderen Inseln so tun. Da gibt es ein buntes Durcheinander an Maßnahmen und es ist ziemlich schwierig auf dem Laufenden zu bleiben. Glücklicherweise gibt es eine recht gute Informationsseite im Internet für Segler (noonsite.com) und auch Facebook ist in diesen Zeiten ziemlich hilfreich.

Aber die Maßnahmen sind teilweise schon ziemlich verrückt und werden wohl auch deshalb ständig angepasst. Ich gebe mal einige Beispiele:

St. Vincent & die Grenadinen

Dort liegt einer unserer Lieblingskitespots in Union Island, den wir normalerweise bei unserer Reise in den Süden immer für ein paar Wochen besuchen. Doch das haben wir für dieses Jahr ganz schnell abgeschrieben. Denn bisher war es so, dass man sich nach der Einreise in eine zweiwöchige Quarantäne an Land begeben musste und sein Boot entweder irgendwo alleine vor Anker oder in einer Marina lassen musste. Dies natürlich alles auf eigene Kosten, über die aber leider nirgends Auskunft gegeben wurde. Nee, das fiel für uns natürlich aus.

Ich nehme mal an, dass bis auf ein paar ganz Verzweifelte, kein Segler dies gemacht hat und so wurden die Regeln vor zwei Wochen geändert. Jetzt kann man an drei verschiedenen Orten einreisen, muss mit seinem Schiff an eine kostenpflichtige Boje und bekommt Besuch von einem Arzt. Dieser führt für US$100,- pro Person einen PCR-Test durch. Bekommt man nach zwei Tagen ein negatives Ergebnis, darf man sich frei bewegen. Ist das Ergebnis positiv, muss man in eine Quarantäneunterkunft an Land. Ist zwar besser als vorher, aber uns dennoch zu unsicher. Am Ende ist der Test falsch und dann hocken wir zwei Wochen in einer Unterkunft an Land. Nee, das machen wir lieber nicht.

Martinique

Es dürfen lediglich Boote unter europäischer Flagge einreisen und die Besatzung muss zwei Wochen auf dem Boot in Quarantäne. Klingt ganz okay und würden wir auch machen, würden wir nicht danach nach Grenada segeln wollen, wo wir dann nochmals in Quarantäne müssen.

Grenada

Hier muss man sich vorab registrieren und die Absicht erklären, dass man in der Hurrikan-Saison nach Grenada kommen möchte (was wir bereits vor einigen Monaten gemacht haben). Wenn man dann tatsächlich lossegeln möchte, muss man einen Termin ausmachen und innerhalb eines 48-Stunden-Zeitfensters in Grenada ankommen. Dort wird an Land die Temperatur gemessen und danach geht es für 10 Tage (bis vor kurzem waren es 14 Tage) in Quarantäne. Dann wird ein PCR-Test durchgeführt und wenn dieser negativ ist, darf man sich innerhalb Grenadas frei bewegen.

St. Lucia

Hier waren die Grenzen bis vor einigen Tagen noch komplett geschlossen, doch nun dürfen Reisende, die von einem der OECS-Staaten kommen, ohne Test und Quarantäne einreisen. Das klingt doch super und wir wünschten uns, die anderen OECS-Staaten würden das auch alle so handhaben, denn dann könnten wir ohne Quarantäne nach Grenada.

Curacao

Und zum Abschluss noch meine absoluten Lieblingsregelungen aus Curacao. Hier muss man sich auch vor der Einreise anmelden. Dann gibt es zwei Mögichkeiten:

1) Entweder man muss noch am Einreisetag mit dem Flieger wieder ausreisen. Das würde für uns bedeuten wir müssten alle Segel, Leinen, das Bimini, usw. runter nehmen, unsere Silence auf der Werft auskranen und alles hurrikansicher machen. Selbst wenn wir nachts um 0 Uhr ankämen, wäre das wahrscheinlich nicht machbar.

2) Oder man geht in einem vorbestimmten Hotel für zwei Wochen in Quarantäne und lässt sein Boot während dieser Zeit in einer Marina. Das Hotel kostet US$140 pro Person und Nacht und für den Platz in der Marina müssten wir nochmals ca. US$20 pro Tag rechnen. Da kämen wir für uns beide auf lässige US$4.200! Das ist doch wohl absoluter Irrsinn! Mich würde wirklich mal interessieren, wie viele Segler das gemacht haben. Also wir kennen niemanden.

Das Schwierige für uns ist, dass jede Insel ihre eigenen Regelungen hat und selbst wenn es Veröffentlichungen der Regierung gibt, dann kann es sein, dass diese sich manchmal innerhalb von wenigen Sätzen widersprechen. So ist es am Besten man kennt jemanden, der den Prozess schon durchlaufen hat und kann diesen dann fragen wie alles vonstatten geht. Aber da sich ja fast täglich alles mögliche ändert, weiß man eben nie genau, was einem erwarten wird.

Für uns bleibt es also spannend. Momentan planen wir Ende Juli / Anfang August Antigua zu verlassen und dann direkt in ca. 2 1/2 Tagen (und zwei Nächten) nach Grenada zu segeln, wo wir uns in die 10-tägige Quarantäne begeben werden.

Aber vielleicht tut sich ja bis dahin noch etwas. Grenada hat verlauten lassen, dass sie am 15. Juli innerkaribische Flüge wieder zulassen möchten und ab 1. August soll es sogar wieder internationale Flüge geben. So besteht für uns noch Hoffnung, dass sich bis zu unserer Ankunft die Quarantäne-Regelungen erledigt haben. Drückt uns die Daumen, dass das so kommt!

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