Von Antigua nach Martinique mit kleinen Zwischenfällen – Teil 3

Wir haben die ganzen Kanäle hinter uns und alles wäre so schön, wäre da nicht die merkwürdige Vibration an unserem Steuerbord-Motor. Irgend etwas stimmt da nicht. Da wir sowieso gerade im Windschatten des höchsten Bergs von Martinique, dem Mont Pelé, sind und nur noch knapp über 2 Knoten laufen, setzt Kai die Taucherbrille auf und steckt den Kopf am Heck ins Wasser. Tatsächlich, da hat sich eine Leine um unseren Propeller gewickelt. Ich drehe bei (das heißt ich fahre mit dem Boot durch den Wind bis die Genua auf die gegenüberliegende Seite kommt, ohne die Schot auf die andere Seite zu holen) und unsere Silence kommt zum Stillstand. Kai springt ins Wasser und entfernt die Leine und danach holen wir die Genua ein und starten die Motoren. Denn auch in Martinique können wir „Motor an – Genua rein“ und umgekehrt erneut üben. Immer wieder haben wir Flaute hinter hohen saftigen grünen Bergen und dann schießt der Wind plötzlich wieder mit mehr als 20 Knoten durch ein Tal.

So geht es 30 Seemeilen lang bis zum Rocher du Diamant. Von dort aus wären es nochmal 9,5 Seemeilen bis nach St. Anne, unserem Etappenziel. Doch leider liegt St. Anne genau da, wo der Wind herkommt und so haben wir die Auswahl zwischen ein paar Stunden gegen Wind und Wellen motoren oder segelnderweise aufzukreuzen. Da es erst 11 Uhr ist, entscheiden wir uns für letzteres und schlagen ein paar Haken vor der Küste bis wir endlich am Ziel sind. Nach 31 Stunden sind wir angekommen. Jetzt eine schöne kühle Dusche und danach ein Mittagsschläfchen. Wir sind beide todmüde!

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