Ente an Weihnachten, Langusten zu Silvester

Während wir Weihnachten mit unseren Gästen Mela & Max ganz traditionell mit Ente, Rotkraut und Kartoffelbrei in Antigua feierten, ging es danach ab nach Barbuda.

Wir hatten einen wunderschönen Törn mit wenig Wellen, 15 Knoten Wind und strahlend blauem Himmel. So reisen Engel. Unterwegs fingen wir zwei Fische, einen Bar Jack und einen Barrakuda, und so konnten wir zum Abendessen mit einem leckeren Fischgericht aufwarten. Doch leider erlebten wir vorher noch eine kurze Überraschung. Kurz vor Ankunft in Barbuda machte es einen lauten Knall und es ging ein kurzer Ruck durchs Boot. Oh je, das klang nicht gut! Wir dachten zuerst uns sei das Großsegel komplett durchgerissen, doch dann stellten wir fest, dass glücklicherweise „nur“ das Schothorn (Teil mit dem das Segel am Baum festgemacht wird) ausgerissen war. Das war zwar nicht schön, aber immerhin konnten wir weiter segeln, indem wir das Großsegel ins 1. Reff setzten. Vor unserer Abreise hatten wir bereits festgestellt, dass unser Funkgerät plötzlich nicht mehr funktionierte. So hatten wir also schon wieder zwei Reparaturarbeiten auf unserer Liste.

Der Rest des Törns war glücklicherweise unspektakulär und wir kamen ohne weitere Ereignisse am Spanish Point an. Dort blieben wir ein paar Tage, schnorchelten, machten Spaziergänge und kiteten, bevor es zu Neujahr weiterging zum Cocoa Point. 

Dort hatten wir für Silvester bei unserem alten Bekannten Enoch Langusten bestellt, welche wir abends in seiner schönen Strandbar verzehrten. Ich erinnere mich gut, wie oft wir in Deutschland das neue Jahr mit Feuerwerk bei Nieselregen und Kälte begrüßt haben. Es ist doch wirklich tausend mal schöner hier in Barbuda am kilometerlangen Sandstrand unter klarem Sternenhimmel zu sitzen und sich beim Rauschen der Wellen und Knistern des Lagerfeuers zu entspannen. Manchmal kann das Leben einfach herrlich sein! Und auch der Ocean Club, der uns normalerweise nur Dreck und Baulärm beschert, wartete mit einer positiven Überraschung auf, nämlich einem tollen Feuerwerk! Schön, dass wir hier das neue Jahr gebührlich begrüßen durften.

Nach einigen Kitetagen am Cocoa Point ging es dann weiter in die Low Bay. An dem türkisfarbenen Wasser und dem bis an den Horizont reichenden Sandstrand kann ich mich einfach nicht satt sehen. Jedes Mal wenn wir hier sind, bin ich wieder total fasziniert von dem atemberaubenden Anblick. Und außer uns war nur ein anderer Segler hier, wir hatten diesen magischen Ort quasi wieder fast für uns alleine. Alles wäre so toll gewesen, hätte unsere Silence nicht beschlossen uns mal wieder etwas aufzumischen. Denn ausgerechnet jetzt mit unseren Gästen funktionierte unser Wassermacher plötzlich nicht mehr. Das war uns noch nie passiert. Er zog ständig Luft und Kai konnte das Problem einfach nicht ausfindig machen. Es war zum Verzweifeln! Und bei dem momentanen Wasserkonsum wäre unser Wasservorrat im Tank in 2-3 Tagen leer gewesen, was bedeutete wir müssten zurück nach Antigua, um dort den Tank in einer Marina aufzufüllen. Welch ein Disaster! Die andere Alternative war, extrem Wasser zu sparen, die Wasserpumpe auszuschalten und mit Wasserflaschen zu duschen und Geschirr zu spülen. Und das haute super hin. Großes Kompliment an Max & Mela, dass sie da so eifrig mitgespart haben. Wir verbrauchten fast kein Wasser mehr und konnten das Wassermacherproblem vertagen bis wir zurück in Antigua sind und Ersatzteile kaufen können.

Und so kiteten wir am langen Strand entlang und Kai freute sich, dass er auch mal Max’ Duotone-Foil ausprobieren durfte. Natürlich statten wir auch dem Pink Sand Beach einen Besuch ab, der in der untergehenden Abendsonne magisch rosa schimmerte. Habe ich schon erwähnt, wie sehr ich Barbuda liebe?!

Die Tage rasten einfach so dahin und schon war es an der Zeit zurück nach Antigua zu segeln. Petrus war uns wieder hold und wir hatten erneut einen wunderschönen Segeltag mit tollem Angelglück. Auch dieses Mal holten wir zwei Fische aus dem Wasser, leider aber etwas kleinere Exemplare als auf dem Weg nach Barbuda. Aber dennoch genug für ein leckeres Abendessen.

Zum Abschluss kiteten wir nochmal im North Sound in Antigua, bevor wir uns von Max & Mela verabschieden mussten. Die zwei Wochen waren wie im Flug vergangen. Für die beiden hieß es zurück ins kalte San Francisco und für uns ab nach Jolly Harbour, um unsere ganzen Defekte am Boot wieder in den Griff zu bekommen.

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