Auf Kokosnussjagd mit dem Coconut Man

Unser italienischer Bekannter Robbie wird von den Einheimischen in Antigua & Barbuda auch Coconut Man genannt. Schon in Antigua hatte er uns regelmäßig mit frischen Kokosnüssen versorgt und hier in Barbuda nahm er uns gestern mit auf Kokosnussjagd.

Wir liefen am wunderschönen Sandstrand zwischen dem Cocoa Point und Palmetto Point entlang und suchten nach Palmen mit schönen reifen Kokosnüssen. Leider fanden wir nur welche mit noch recht grünen und noch nicht so reifen Früchten, aber da wir nach dem Strandspaziergang recht durstig waren, waren uns diese auch recht. Denn die grünen Kokosnüsse haben sehr viel Wasser gespeichert und das Fleisch ist noch nicht fest und hart, sondern ganz weich wie Gelee.

Robbie kletterte wie ein Äffchen auf die Palme, schnitt die Kokosnüsse mit einer Heckenschere ab und danach öffnete er sie am oberen Ende gekonnt mit seiner Machete. Strohhalm rein und schon hatten wir ein wunderbar erfrischendes Getränk! Danach schlug er sie mit seiner Machete auf und wir löffelten das leckere Gelee aus. Einfach köstlich!

Ein paar Kokosnüsse nahmen wir dann noch mit nach Hause und somit haben wir für die nächsten Tage ein wunderbares Mittagessen!

„Urlaub“ auf Barbuda

Seit fast drei Wochen sind wir nun schon wieder hier in Barbuda. Ich kann es fast nicht glauben. Die Zeit vergeht hier immer wie im Flug!

Morgens gehen wir Kitesurfen, mittags reparieren wir unser Kite-Equipment. Irgendwie haben wir da gerade mal wieder einen kleinen Reparatur-Marathon. Jeden Tag geht etwas anderes kaputt: mal hatten wir einen Riss im Kite, dann löste sich ein Pad meiner Footstraps, zwei Tage später löste sich ein anderes Pad, dann ging der Schlauch der Pumpe kaputt, dann wieder ein Riss im Kite,… So vergehen die Tage im Handumdrehen!

Zwischendurch hatten wir ein paar Tage ohne Wind und somit endlich Zeit ein paar Dinge am Boot zu reparieren. Unser Sack für die Leinen am Mast musste dringend erneuert werden. Relativ fix hatten wir einen neuen genäht, doch da wir zur Befestigung auch ein neues Stück Holz benötigten, musste Kai dies zusägen und dann drei Mal lackieren. Somit dauerte das ganze Projekt dann doch 4 Tage. Aber da wir schon mal unsere Barracuda-Nähmaschine draußen hatten, nähten wir zwischendurch gleich noch eine aufgegangene Naht unseres Großsegels wieder fest. 

Dann entdeckten wir, dass unsere Genua-Reffleine sich nach nur einem Jahr schon wieder durchgescheuert hatte und zogen eine neue ein. Wenn sie sich unglücklich um unsere Reffanlage wickelt, scheuert sie sich bei einem einzigen Törn völlig durch. Das war uns schon einmal passiert. Da müssen wir uns unbedingt mal eine Lösung überlegen.

Außerdem war eine der Kabelboxen unter den Solarpanels undicht geworden. Gerne hätte Kai eine neue Box eingebaut, aber um an die Schrauben der alten Box dran zu kommen, hätte er die Solarpanels auseinandernehmen müssen und diese sind vernietet. Viel zu viel Aufwand und so klebte er die undichten Stellen mit Sikaflex zu. Das hält so hoffentlich nochmal ein paar Jahre 😉

Und abends unternahmen wir den ein oder anderen Spaziergang am Strand. Kürzlich hatte Kai mir ein Photo von einem Strand auf Usedom gezeigt, auf dem sich ein Strandkorb an den nächsten reihte und man überall nur Menschen sah. So etwas ist für uns mittlerweile unvorstellbar. Hier teilen wir den kilometerlangen Sandstrand lediglich mit ein paar wilden Pferden!

Ente an Weihnachten, Langusten zu Silvester

Während wir Weihnachten mit unseren Gästen Mela & Max ganz traditionell mit Ente, Rotkraut und Kartoffelbrei in Antigua feierten, ging es danach ab nach Barbuda.

Wir hatten einen wunderschönen Törn mit wenig Wellen, 15 Knoten Wind und strahlend blauem Himmel. So reisen Engel. Unterwegs fingen wir zwei Fische, einen Bar Jack und einen Barrakuda, und so konnten wir zum Abendessen mit einem leckeren Fischgericht aufwarten. Doch leider erlebten wir vorher noch eine kurze Überraschung. Kurz vor Ankunft in Barbuda machte es einen lauten Knall und es ging ein kurzer Ruck durchs Boot. Oh je, das klang nicht gut! Wir dachten zuerst uns sei das Großsegel komplett durchgerissen, doch dann stellten wir fest, dass glücklicherweise „nur“ das Schothorn (Teil mit dem das Segel am Baum festgemacht wird) ausgerissen war. Das war zwar nicht schön, aber immerhin konnten wir weiter segeln, indem wir das Großsegel ins 1. Reff setzten. Vor unserer Abreise hatten wir bereits festgestellt, dass unser Funkgerät plötzlich nicht mehr funktionierte. So hatten wir also schon wieder zwei Reparaturarbeiten auf unserer Liste.

Der Rest des Törns war glücklicherweise unspektakulär und wir kamen ohne weitere Ereignisse am Spanish Point an. Dort blieben wir ein paar Tage, schnorchelten, machten Spaziergänge und kiteten, bevor es zu Neujahr weiterging zum Cocoa Point. 

Dort hatten wir für Silvester bei unserem alten Bekannten Enoch Langusten bestellt, welche wir abends in seiner schönen Strandbar verzehrten. Ich erinnere mich gut, wie oft wir in Deutschland das neue Jahr mit Feuerwerk bei Nieselregen und Kälte begrüßt haben. Es ist doch wirklich tausend mal schöner hier in Barbuda am kilometerlangen Sandstrand unter klarem Sternenhimmel zu sitzen und sich beim Rauschen der Wellen und Knistern des Lagerfeuers zu entspannen. Manchmal kann das Leben einfach herrlich sein! Und auch der Ocean Club, der uns normalerweise nur Dreck und Baulärm beschert, wartete mit einer positiven Überraschung auf, nämlich einem tollen Feuerwerk! Schön, dass wir hier das neue Jahr gebührlich begrüßen durften.

Nach einigen Kitetagen am Cocoa Point ging es dann weiter in die Low Bay. An dem türkisfarbenen Wasser und dem bis an den Horizont reichenden Sandstrand kann ich mich einfach nicht satt sehen. Jedes Mal wenn wir hier sind, bin ich wieder total fasziniert von dem atemberaubenden Anblick. Und außer uns war nur ein anderer Segler hier, wir hatten diesen magischen Ort quasi wieder fast für uns alleine. Alles wäre so toll gewesen, hätte unsere Silence nicht beschlossen uns mal wieder etwas aufzumischen. Denn ausgerechnet jetzt mit unseren Gästen funktionierte unser Wassermacher plötzlich nicht mehr. Das war uns noch nie passiert. Er zog ständig Luft und Kai konnte das Problem einfach nicht ausfindig machen. Es war zum Verzweifeln! Und bei dem momentanen Wasserkonsum wäre unser Wasservorrat im Tank in 2-3 Tagen leer gewesen, was bedeutete wir müssten zurück nach Antigua, um dort den Tank in einer Marina aufzufüllen. Welch ein Disaster! Die andere Alternative war, extrem Wasser zu sparen, die Wasserpumpe auszuschalten und mit Wasserflaschen zu duschen und Geschirr zu spülen. Und das haute super hin. Großes Kompliment an Max & Mela, dass sie da so eifrig mitgespart haben. Wir verbrauchten fast kein Wasser mehr und konnten das Wassermacherproblem vertagen bis wir zurück in Antigua sind und Ersatzteile kaufen können.

Und so kiteten wir am langen Strand entlang und Kai freute sich, dass er auch mal Max’ Duotone-Foil ausprobieren durfte. Natürlich statten wir auch dem Pink Sand Beach einen Besuch ab, der in der untergehenden Abendsonne magisch rosa schimmerte. Habe ich schon erwähnt, wie sehr ich Barbuda liebe?!

Die Tage rasten einfach so dahin und schon war es an der Zeit zurück nach Antigua zu segeln. Petrus war uns wieder hold und wir hatten erneut einen wunderschönen Segeltag mit tollem Angelglück. Auch dieses Mal holten wir zwei Fische aus dem Wasser, leider aber etwas kleinere Exemplare als auf dem Weg nach Barbuda. Aber dennoch genug für ein leckeres Abendessen.

Zum Abschluss kiteten wir nochmal im North Sound in Antigua, bevor wir uns von Max & Mela verabschieden mussten. Die zwei Wochen waren wie im Flug vergangen. Für die beiden hieß es zurück ins kalte San Francisco und für uns ab nach Jolly Harbour, um unsere ganzen Defekte am Boot wieder in den Griff zu bekommen.