Nachdem wir uns mit Ausflügen und kleinen Wanderungen einige Tage von den Strapazen der Werft erholt hatten, waren dringend noch ein paar Arbeiten fertig zu stellen.
Da wir ja zwei Tage länger als erwartet auf der Werft bleiben mussten, hatten wir dort z.B. angefangen unsere Lagoon-Aufkleber zu entfernen. Diese waren total ausgeblichen und einfach nicht mehr schön anzuschauen und so hatten wir uns im Internet neue bestellt.
Das Entfernen der Aufkleber war, mangels Fön oder Heißluftpistole, leider eine etwas aufwändige Arbeit, aber dafür ging das Anbringen der neuen Aufkleber umso schneller. Untere Folie abgezogen, mit Tape fixiert und dann mit einem Schaber vorsichtig festgedrückt, damit keine Luftblasen entstehen. Danach noch die obere Folie entfernen und fertig. Wow, das war ein Unterschied wie Tag und Nacht. Natürlich durften wir die Aktion noch einmal wiederholen, weil auf beiden Seiten unseres Salons ein Aufkleber ist, aber danach sah unsere Silence gleich mal 10 Jahre jünger aus 😉
Das war sicherlich kein wichtiges Projekt, aber wir schoben damit ein anderes Projekt vor uns her, auf das wir beide nicht so richtig Lust hatten. Denn wir mussten ja noch eine neue Sprayhood nähen. Ihr erinnert euch sicherlich, dass unsere Sprayhood den Aufenthalt auf der Werft (obwohl im Innern des Bootes verstaut) nicht gut überstanden hatte:
Und so sollten wir dieses Projekt endlich mal in Angriff nehmen, denn ohne Sprayhood wollten wir nicht von Trinidad los segeln. Wir wussten, dass dies kein schnelles einfaches Projekt sein würde und in der Tat dauerte es uns mehrere Vormittage, um die neue Sprayhood fertig zu stellen.
Zuerst schnitten wir die transparente Folie zu, an die dann der Stoff, ein Wulst für eine Schiene und Reißverschlüsse angenäht werden mussten.
Doch gleich zu Anfang legte man uns den ersten Stein in den Weg: unsere Nähmaschine wollte einfach nicht richtig nähen. Ständig ließ sie Stiche aus und nähte insgesamt sehr unsauber. Was war denn da los? Nach längerer Suche entdeckte Kai das Problem. Eine kleine Madenschraube war gebrochen. Glücklicherweise fand Kai in seinem Fundus eine ähnliche, aber größere und daher stabilere Schraube, die er einbauen konnte. Dazu musste er das Gewindeloch allerdings aufbohren und ein neues, größeres Gewinde reinschneiden. Ganz schön viel Aufwand, aber sonst wäre das gleich das Aus für unser Nähprojekt gewesen.
Nachdem dieses Problem behoben war, lief es dann eigentlich ganz gut. Die mehrere Meter lange Folie war zwar nicht so einfach durch die Maschine zu bekommen und sollte ja auch auf keinen Fall geknickt werden, doch wenn wir sie durch unser Salonfenster nach draußen führten, klappte es 😉
Am Ende gab es nochmal einen kleinen Rückschlag. Als wir den Reißverschluss, mit dem wir die Sprayhood an unserem Bimini festmachen, angebracht hatten, stellten wir fest, dass die Sprayhood nicht richtig gespannt war und etwas durchhing. Also Reißverschluss nochmal auftrennen und etwas weiter unten annähen und dann passte es.
Jetzt musste nur noch seitlich ein Reißverschluss angebracht werden, mit dem wir unseren Sonnen- und Regenschutz an der Sprayhood festmachen können und dann war es geschafft und wir atmeten auf. Wir haben zwar mittlerweile schon wirklich viele Dinge genäht, aber wenn etwas so auf den Millimeter genau passen muss, ist das immer noch eine Herausforderung für uns.
Und wo wir nun schon mal die Nähmaschine draußen hatten, reparierten wir auch gleich noch unser Bimini.
Nach Fertigstellung dieser ganzen Näharbeiten mussten wir mal wieder an einen Untertitel eines Segler-Buches denken, das wir vor Beginn unserer Reise gelesen hatten: „Wir reparieren unser Boot an den schönsten Plätzen der Welt.“ Das traf hier mal wieder den Nagel auf den Kopf.